Gummibonbons - nicht zu verwechseln mit Bonbons - sind als zweitstärkste Warengruppe der Zuckerwaren bei Jung und Alt gleichermaßen beliebt. Sie haben eine weiche, oft auch elastisch-zähe bis kaufeste Konsistenz. Die lebhaft farbigen, bissengroßen oder noch kleineren Stücke sind meist figürlichen Gegenständen wie Früchten, Tieren oder Flaschen nachgebildet. Geschmack und Farbe sind oft auf die Form abgestimmt, meistens jedoch säuerlich und fruchtig. In der Regel sind sie transparent und haben eine glänzende Oberfläche. Am wohl bekanntesten sind die Gummibärchen - stark stilisierte Bärenkörper - sowie die Frucht- und Weingummi-Stücke, die mitunter auch weißlich bezuckert sind. Bei Kindern sind größere Stücke in zum Teil recht skurilen Formen sehr beliebt. Selbst bekannte Politikerköpfe oder Visitenkarten sind als Ausformungen am Markt. Alle lassen sich im Mund wie Bonbons lutschen oder auch zerbeißen.
Gummipastillen sind besonders zäh und bleiben dadurch lange im Mund. Sie werden wegen der angenehmen Verzehrform häufig auch von der Pharmaindustrie als Träger von Wirkstoffen eingesetzt.
Die Hauptbestandteile des Gummibonbons sind Glukosesirup und Zucker. Der relativ hohe Wassergehalt (zirka 14 bis 18 %) wird durch Gelatine (6 - 9 %) und andere Quellstoffe, zum Beispiel modifizierte Stärke, pflanzliche Eiweiße, Pektin oder Gummi arabicum (bis zu 40 %) gebunden. Diese Stoffe bewirken auch die zäh-elastische bis kaubar-feste Konsistenz. Als Geschmacksstoffe werden Genusssäuren wie Citronen- und Milchsäure, Aromen und Saftkonzentrate verwendet. Letztere erzeugen oft auch die gewünschte Farbausprägung. Vielfach werden zusätzlich auch färbende Lebensmittelextrakte und Farbstoffe eingesetzt. Weingummis werden mit säuerlichem Wein hergestellt. Es bleibt jedoch nur der Geschmack, der Alkohol geht verloren.
Die Grundmasse wird gemeinsam mit der Gelatine unter Vakuum bei 105 - 108 ° C auf ein Restwassergehalt von zirka 20 % eingekocht. Anschließend werden die weiteren Zutaten zugeführt, wodurch sich die Masse bereits leicht abkühlt.
Die Formen, in denen die Gießmasse gefüllt wird, bestehen nicht etwa aus Metall oder Kunststoff, sondern aus Maisstärke, auch "Puder" genannt. Dieser Puder wird in flache Holzkästen gefüllt und glatt gestrichen. Mit Gipsstempeln werden die gewünschten Formen in den Puder gedrückt. In die dadurch entstandenen Mulden wird nun durch Kolben und Düsen die auf 80 - 90 ° C abgekühlte Masse gegossen.
Dieses Herzstück der Produktion von Gummibonbons bezeichnet man als Mogultechnik (Gießtechnik).
Zur Verfestigung der Gelatine und zur Trocknung des Produkts werden die Holzkästen gestapelt und in klimatisierten Räumen zwischengelagert. Nach geraumer Zeit führt man die einzelnen Kästen wieder der Mogulanlage zu, wo sie umgedreht und ausgeleert werden. Durch Sieben, Abbürsten und Abblasen wird der Puder von den Gummibonbons entfernt. Mit Hilfe von Trennmitteln wie pflanzlichen Ölen oder Bienenwachs verhindert man einerseits ein Zusammenkleben der einzelnen Stücke und erreicht andererseits einen schönen Glanz.
Der zuvor abgesiebte Puder wird einem Trocknungskreislauf zugeführt, um dann erneut in Kästen gefüllt, glatt gestrichen und ausgeformt zu werden.
Gummibonbons sind weltweit schon seit langem bekannt. Insbesondere die "Gummibärchen" sind inzwischen förmlich ein Mythos geworden. Sie wurden 1922 in Deutschland erfunden und eroberten von hier aus den Globus. Anfang der 80er Jahre erlebten deutsche Gummibärchen einen wahren Exportboom in die USA, wo sie als "Yuppieprodukt" den dortigen Markt erorberten. Mittlerweile haben deutsche Hersteller ihre Produktionsstätten in vielen Ländern der Welt angesiedelt.