Neben den Bonbons zählen Dragees, Fruchtgummi, Lakritze, Eiskonfekt, Marzipan, Krokant, Nugat, Schaumzuckerwaren, Brause- und Getränkepulver, kandierte Früchte, gebrannte Mandeln und dragierte Nüsse zu dieser Kategorie.
Anforderungen an Bonbons regelt die Richtlinie für Zuckerwaren.
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Zu der Kategorie zählen die Produkte Bonbons, Dragees, Fruchtgummi, Lakritze, Eiskonfekt, Marzipan, Krokant, Nugat, Schaumzuckerwaren, Brause- und Getränkepulver, kandierte Früchte, gebrannte Mandeln und dragierte Nüsse.
Die Produktion von Bonbons beginnt mit dem Herstellen einer Lösung aus Zucker, Wasser und Glukosesirup. Durch Kochvorgänge bei Temperaturen zwischen 125 und 150 Grad Celsius wird dieser Lösung das Wasser wieder entzogen. Der verbleibende Restwassergehalt entscheidet über die Beschaffenheit des Bonbons. So hat die so genannte Hartkaramelle einen Restwassergehalt von etwa 3 %, bei der Weichkaramelle liegt er noch bei ungefähr 10 %. Mit dem Restwassergehalt ist eine unterschiedliche "Textur" des Bonbons verbunden. So ist die Hartkaramelle eher ein Produkt zum Lutschen, die Weichkaramelle dagegen zum Kauen. Wert- und geschmacksbestimmende Zusätze wie zum Beispiel Milch, Sahne, Honig, Schokolade, Nüsse, Vitamine, Aromen sowie Farbstoffe werden der Zuckermasse zugesetzt. Nun folgt das Formen des Bonbons. Hier unterscheidet man zwischen geschnittenen, geprägten und gegossenen Bonbons.
Bis in die älteste uns bekannte Historie reicht die Geschichte des Lakritzes zurück. Dass schon die alten Ägypter über die Wirkung von Lakritz Bescheid wussten, bewies 1922 der Fund einer Wurzel des Glabra-Strauches im Grab des Tut-ench-Amun. Im Altertum wurde im Mittelmeerraum der gepresste Saft der Süßholzpflanze als Heilmittel gegen Husten und Magenbeschwerden eingesetzt. Später waren es Mönche in England und der Apotheker George Dunhill (1760) aus Pontefract, die erstmals den Saft mit Zucker und anderen Zutaten aufkochten. Das war die Geburtsstunde der Lakritze.
Das Wort Lakritze ist eine Entlehnung aus dem mittellateinischen liquiritia oder laquiricia, das wiederum auf dem griechisch-lateinischen glycyrrhiza (Süßwurzel, Süßholz) beruht, einer Zusammensetzung aus griechisch glykýs für „süß“ und rhíza „Wurzel“. Das macht viel Sinn, bedenkt man, dass die Lakritze wesentlich aus dem Wurzelextrakt des Echten Süßholzes besteht. In einigen Regionen Süddeutschlands, der Schweiz und in Südtirol wird Lakritze auch „Bärendreck“ genannt. Das aber ist wieder eine Geschichte für sich.
Der Erzählung nach entstand bereits um das Jahr 1600 herum im Adelskreis der Begriff „Bonbon“. Der französische König Henri IV. ließ 1572 anlässlich seiner Hochzeit Zuckerwaren anbieten. Die anwesenden Kinder sollen von den Leckereien so begeistert gewesen sein, dass sie Bon!Bon! riefen, also zweifach das französische Wort für „gut“, das sich in seiner Doppelung als feststehender Begriff einbürgerte.
Marzipan hat als Zuckerware eine besonders lange Geschichte: In den mediterranen Ländern und auch in Indien hat man bereits sehr früh Mandeln und Zuckerrohrsaft miteinander vermischt. Es gibt Schriften, nach denen Kalifen um 800 nach Christus diese köstliche Speise für sich beansprucht haben. Ob das allerdings Marzipan im heutigen Sinne war, ist zu bezweifeln. 1844 erwähnt der Romancier Balzac in einer Werbeschrift die jahrhundertelange Überlieferung von Marzipanrezepten in dem Nonnenkloster Issoudun (Frankreich).
Die ursprüngliche Bezeichnung für Marzipan soll "Mauthaban" gewesen sein. Der Schriftsteller Thomas Mann vermutet hingegen, dass der heutige Begriff von "panis Marci" kommt, was so viel heißt wie "Brot des Marcus oder Martis" (für den Kriegsgott Mars) - also Marzipan als "Soldatenbrot".
In Mitteleuropa war Marzipan für breitere Bevölkerungsschichten erst zugänglich, als die Zuckerfabriken den Kristallzucker preiswert anbieten konnten. Davor galt es als teure Leckerei für Fürsten und andere begüterte Leute.
Fruchtgummis und Weingummis sind Gummibonbons. Weingummis haben einen deutlichen Weingeschmack. Der im Wein enthaltene Alkohol hat sich während des Herstellungsprozesses ganz verflüchtigt.
Viele Verbraucher ordnen Nugat, Eiskonfekt und auch Trüffel der Produktgruppe Schokoladewaren zu. In der Tat erinnert sowohl ihre Zutatenliste, die glatte und braune Rohmasse als auch ihre Produktionsweise an Schokolade. Nach den geltenden Bestimmungen zählen jedoch alle drei zur Produktgruppe der Zuckerwaren.
Nugat lebt geschmacklich vom hohen Nussanteil und dem Schmelz des geschmeidigen, milden Nussöls. Es gibt verschiedene Arten von Nugat: Nuss- oder Mandelnugat, dunkel oder hell, süß oder aber herb. Besonders beliebt ist der hochwertige Sahne-Nugat, der mindestens 5,5 % Milchfett aus Sahne oder Sahnepulver enthalten muss. In der Regel enthält Nugat immer auch Kakaobestandteile; fehlen diese, liegt ein "gesüßtes Nussmus" vor. Nugat wird gerne als Füllung für Pralinen und Schokoladen verwendet, zu Riegeln geformt oder aber als Schichtnugat angeboten.
Das Pendant zu Nugat ist die Trüffelmasse mit ihrem zarten Schmelz. Auch hier ist die Abgrenzung zur Schokolade schwer, weil der Hauptbestandteil tatsächlich Schokolade ist. Trüffel zeichnen sich durch ihre besonders hochwertigen Zutaten wie Butter und Sahne aus. Doch auch alkoholische Zusätze runden den Geschmack von Trüffelprodukten ab - als besondere Spezialität sind hier die unvergleichlichen Champagner-Trüffel zu nennen.
Eiskonfekt hingegen zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Kokosfett aus, das den charakteristischen kühlenden Schmelzeffekt verursacht: Das ungehärtete Kokosfett hat eine besonders hohe Schmelzwärme, wodurch beim Schmelzvorgang viel Energie verbraucht wird. Der Konsument empfindet Eiskonfekt als kühlend auf der Zunge, denn das Kokosfett entzieht dem Mund beim Schmelzen Wärme. Dieser Effekt kann durch den Zusatz von Menthol und Traubenzucker (Dextrose) verstärkt werden. Eiskonfekt muss mindestens 5 % Kakaopulver enthalten.