• Sprache auf deutsch

Bonbons

Beschreibung

Bonbons - im Fachjargon Karamellen genannt - sind vom Umsatzanteil her das zweitgrößte Segment der Zuckerwaren. Die Vielfalt an Formen, Geschmacksrichtungen, Konsistenzen und Farben ist groß. In der Regel handelt es sich um bissengroße Stücke. Bonbons können massiv oder gefüllt sein, rund, oval, quader- oder würfelförmig. Je nach Restwassergehalt sind sie hart (Hartkaramellen) oder weich und kaubar (Weichkaramellen).

 

Zusammensetzung

Nach den Zutaten unterscheidet man zwischen Hals- und Husten-, Frucht-, Karamell- und Erfrischungsbonbons. Die Hals-, Husten- und auch Pfefferminzbonbons werden zuweilen unter dem Begriff "Wirker" zusammengefasst. Wirkung und Geschmack werden durch den Einsatz von Kräuterextrakten, ätherischen Ölen (wie zum Beispiel Eukalyptus) und Wirkstoffen wie Menthol bestimmt.

Bei den Fruchtbonbons geben Aromastoffe und Säureanteile den individuellen Geschmack. Natürliche Frucht- und Pflanzenextrakte oder auch Lebensmittelfarbstoffe geben den Bonbons ihre Färbung.

Karamellbonbons werden unter anderem aus Milchprodukten wie Kondensmilch, Butter und Sahne hergestellt. Zucker und Milcheiweiß karamellisieren bei höheren Temperaturen und bekommen dabei den so beliebten Geschmack und die typische, appetitlich-goldbraune Tönung. Mittels Aromatisierung und diverser Zutaten sind Geschmacksvarianten wie Nuss, Mandel, Honig, Kakao, Kokos und ähnliches möglich.

 

Herstellung

Die Produktion beginnt mit dem Herstellen einer Lösung aus Zucker, Wasser und Glukosesirup. Durch Kochvorgänge bei Temperaturen zwischen 125 und 150 Grad Celsius wird dieser Lösung das Wasser wieder entzogen. Der verbleibende Restwassergehalt entscheidet über die Beschaffenheit des Bonbons. So hat die so genannte Hartkaramelle einen Restwassergehalt von zirka 3 %, bei der Weichkaramelle liegt er noch bei zirka 10 %. Mit dem Restwassergehalt ist eine unterschiedliche "Textur" des Bonbons verbunden. So ist die Hartkaramelle eher ein Produkt zum Lutschen, die Weichkaramelle dagegen zum Kauen. Wert- und geschmacksbestimmende Zusätze wie zum Beispiel Milch, Sahne, Honig, Schokolade, Nüsse, Vitamine, Aromen sowie Farbstoffe werden der Zuckermasse zugesetzt. Nun folgt das Formen des Bonbons. Hier unterscheidet man zwischen geschnittenen, geprägten und gegossenen Bonbons.

 

Geschnittene Bonbons

Beim geschnittenen Bonbon wird die weiche Bonbonmasse auf einem spitz zulaufenden Zylinder, dem so genannten Kegelroller, zu einem Strang geformt und dann in Stücke geschnitten. Auf diese Weise entstehen Toffees (sie sind gut kaubar und je nach Rezeptur mehr oder weniger klebrig), Fudges oder Durchbeißer (sie bestehen aus einer mikrofeinen Masse, die für die Zunge nicht wahrnehmbar kristalliert und haben eine weiche, gut durchbeißbare Konsistenz), Kaubonbons (sie haben eine elastische, kaugummiähnliche Struktur durch konsistenzgebende Zutaten wie Gelatine oder Gummi Arabicum sowie das Einarbeiten von mikrofeinen Luftbläschen).

 

Geprägte Bonbons

Ebenfalls auf dem Kegelroller entsteht der Zuckerstrang, aus dem die so genannten geprägten Bonbons hergestellt werden. Die Formgebung geschieht hier in einem Prägevorgang durch seitlichen Druck zweier Förmchen. Auch gefüllte Bonbons entstehen auf diese Weise. Mittels eines Rohres wird die flüssige Füllung in den Kegel dosiert. So entsteht ein flüssig gefüllter Strang. In dem Prägevorgang werden die beiden Enden durch Druck verschlossen, so dass die Flüssigkeit eingeschlossen bleibt.

 

Gegossene Bonbons

Bei gegossenen Bonbons wird die heiße, flüssige Bonbonmasse in Förmchen gegossen. Sobald das Bonbon erkaltet ist, wird es mittels eines Stiftes aus der Form herausgedrückt - und schon ist es fertig.

 

Kaschierte Bonbons

Kaschierte Bonbons sind besonders knusprig. Dies wird durch ein spezielles Herstellungsverfahren erreicht, bei dem viele hauchdünne Schichten aus Fett- und Zuckermasse übereinandergebracht werden - ähnlich wie beim Blätterteig.

 

Besonderheiten

Bonbons enthalten nur sehr wenig Wasser, können also im Sinne einer Ungenießbarkeit nicht verderben. Ihre Qualität bleibt jedoch nicht unbegrenzt erhalten. Gerade auf Luftfeuchtigkeit und fremde Gerüche reagieren Bonbons sehr empfindlich. Darum ist es wichtig, sie kühl und trocken zu lagern. Vor Luftfeuchtigkeit und fremden Gerüchen bieten Folienverpackungen den besten Schutz. Sie sind geschmacksneutral, lebensmittelfreundlich und schließen dicht.