Allein in der Zeit von 1990 bis 2008 wurden weltweit 239 Mio. Hektar Wald abgeholzt. Hauptursachen hierfür sind das rasante Bevölkerungswachstum und der steigende regionale Bedarf an Agrarerzeugnissen in den Anbauländern selbst. Damit eng verbunden ist die Ausdehnung einer extensiven Landwirtschaft. Aber auch der Export von Agrarrohstoffen trägt erheblich zur Entwaldung von Regenwald bei. Durch ihren Konsum importierter landwirtschaftlicher Erzeugnisse war die EU indirekt für den weltweiten Waldverlust mitverantwortlich.
Die Position des BDSI kurz gefasst:
- Der BDSI bestärkt die EU-Kommission, sich mit einem EU-Aktionsplan gegen die illegale Entwaldung von Regenwald zu wenden. Die deutsche Süßwarenindustrie will konstruktiv daran mitwirken.
- Die Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie setzen sich für Umwelt- und Artenschutz bei der Beschaffung von Importrohstoffen ein und beziehen zunehmend nachhaltige zertifizierte Rohstoffe. Damit fördern sie entwaldungs-freie Lieferketten und den Schutz von Regenwald.
- Zur Förderung einer verantwortungsvollen Palmölproduktion will die Süßwarenindustrie den Bezug von nachhaltigem Palmöl kontinuierlich steigern.
- Durch den Bezug von zertifiziertem Kakao tragen die Unternehmen zu einem nachhaltigen Kakaoanbau und einem verbesserten Umweltschutz in den Produzentenländern bei. Der Anteil an nachhaltig erzeugtem Kakao soll stetig erhöht werden.
- Durch ihr Engagement im Forum Nachhaltiger Kakao fördert die deutsche Süß-warenindustrie gemeinsam mit anderen relevanten Stakeholdergruppen die Zusammenarbeit mit den Erzeugerländern und einen hilfreichen Wissens-transfer. Auch entwaldungsfreie Lieferketten sind dabei ein wichtiges Thema.
- Die Kakao- und Schokoladenindustrie hat die Cocoa & Forests Initiative (CFI) initiiert. Der damit vereinbarte Aktionsplan für die Kakaoanbauländer Côte d'Ivoire und Ghana sowie Kolumbien soll Entwaldung und Degradierung von Regenwald verhindern und dazu führen, dass Nationalparks langfristig erhalten bleiben und abgeholzte Regenwaldflächen wieder aufgeforstet werden.
- Von der EU fordert der BDSI einen ganzheitlichen Ansatz, der sowohl auf das wachsende Engagement der Privatwirtschaft beim Bezug nachhaltiger und zertifizierter Rohstoffe setzt als auch die Handlungsfelder Verbraucher-, Handels- und Entwicklungspolitik zum Schutz der Regenwälder nutzt.
- Von den Anbauländern von Kakao und Palmöl verlangt der BDSI, entschlossen der illegalen Entwaldung von Regenwald entgegenzutreten. Ein wirksamer Schutz der Regenwälder kann nur durch aktives Engagement in den Anbau-ländern und die Einbeziehung lokaler Behörden gelingen. Regierungs-kooperationen und Entwicklungszusammenarbeit sind daher notwendig, um die Implementierung und Durchsetzung wirksamer Verfahren zum Schutz von Regenwäldern zu fördern.
Das vollständige Positionspapier können Sie hier herunterladen.
Stand: Februar 2019
Weitere Informationen und Materialien des BDSI rund um das Thema „Illegale Entwaldung von Regenwald“