BDSI: Verzicht von Süßwaren in der Kassenzone macht Kinder nicht schlanker

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Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI) hält den von der Regierungskoalition vorgeschlagenen Verzicht von Süßwaren im Kassenbereich für nicht geeignet, um einen Beitrag zum gesamtgesellschaftlichen Problem des Übergewichts zu leisten.

„Es bleibt dem Handel selbstverständlich überlassen, wie er seine Kassenzone gestaltet. Doch durch einen Süßwarenverzicht im Kassenbereich wird niemand schlanker. In Maßen genossen hat jedes Lebensmittel in einer ausgewogenen Ernährung seinen Platz. Und wenn es um die Entschärfung von „Quengelsituationen“ geht, reicht die Einrichtung einzelner Familienkassen“, sagt Stephan Nießner, Vorsitzender des BDSI.

An der Entstehung von Übergewicht – so belegt es die Wissenschaft – sind viele Faktoren beteiligt. Der Kampf gegen Übergewicht muss daher als eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe begriffen werden, die die Vielzahl von Ursachen und deren Vernetzung bei den Lösungsansätzen berücksichtigt. Alle gesellschaftlichen Bereiche sind aufgefordert, zusammenzuwirken und dazu beizutragen, (jungen) Menschen Kompetenzen zu vermitteln sowie ihre Selbstverantwortung zu stärken. Sie sollten in die Lage versetzt werden, bewusst einen aktiven, gesunden Lebensstil zu entwickeln.

Auch die Nationale Verzehrstudie II (NVS II) der Bundesregierung bestätigt, dass Süßwaren als Energiequelle eine untergeordnete Rolle spielen: Über klassische Süßigkeiten wie Schokoladen- und Zuckerwaren nehmen Frauen durchschnittlich nur 4 % und Männer nur gut 3 % ihrer Energie auf.

Der BDSI wehrt sich deshalb gegen eindimensionale Schuldzuweisungen an einzelne Lebensstilfaktoren, wie z.B. die Ernährung oder gar einzelne Lebensmittelgruppen. Sie sind als Lösungsansätze nicht geeignet und führen in eine Sackgasse.